Übersicht der Neurofeedback Verfahren:

DIE STANDARDVERFAHREN DES NEUROFEEDBACKS: SMR, THETA-BETA RATIO UND SCP-TRAINING

  1. SMR-Training (Sensorimotor Rhythm): Dieses Verfahren konzentriert sich auf die Verstärkung des sensorimotorischen Rhythmus, eine spezifische Bandbreite von Gehirnwellen (12-15 Hz), die in der zentralen Region des Gehirns gemessen wird. Es hat sich gezeigt, dass es bei der Verbesserung der Aufmerksamkeit, der Reduzierung impulsiven Verhaltens und bei Schlafstörungen hilfreich sein kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anpassungsfähigkeit des Einzelnen an das SMR-Training variieren kann, und es erfordert eine sorgfältige Überwachung durch einen qualifizierten Therapeuten.

 

  1. Theta-Beta Ratio Training: Hier lernen die Teilnehmer, das Verhältnis von Theta- zu Beta-Wellen zu verändern, wobei eine Verringerung des Verhältnisses oft das Ziel ist. Diese Methode wird häufig zur Behandlung von ADHS eingesetzt, da einige Studien zeigen, dass Menschen mit ADHS ein erhöhtes Theta/Beta-Verhältnis aufweisen. Es besteht jedoch eine fortlaufende Debatte über die Genauigkeit dieser Methode und die Variabilität der Theta/Beta-Verhältnisse in der Normalbevölkerung.

 

  1. SCP-Training (Slow Cortical Potentials): Das SCP-Training zielt darauf ab, dass Menschen lernen, ihre langsamen kortikalen Potentiale zu regulieren, was sich positiv auf eine Reihe von Bedingungen auswirken kann. Während die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es vielversprechende Anzeichen dafür, dass diese Methode bei der Behandlung von ADHS und Epilepsie nützlich sein könnte.

 

  1. Frequenzband-Training: Das Frequenzbandtraining ist ein gängiges Verfahren im Neurofeedback, bei dem spezifische Frequenzbereiche des Elektroenzephalogramms (EEG) betont werden. Das Gehirn produziert eine Vielzahl von Frequenzen, von den langsamen Delta-Wellen bis zu den schnellen Gamma-Wellen, und jeder dieser Bereiche ist mit bestimmten kognitiven oder emotionalen Zuständen verbunden. Beim Frequenzband-Training wird das Gehirn dazu angeregt, mehr oder weniger Aktivität in einem bestimmten Frequenzbereich zu produzieren. In der Praxis ist es entscheidend, das richtige Frequenzband für das Neurofeedback-Training sorgfältig zu bestimmen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Dies geschieht üblicherweise durch eine ausführliche Untersuchung und Analyse des EEG des Individuums, am besten mittels eines Quantitativen Elektroenzephalogramms (QEEG).

DIE WEITERENTWICKLUNG: Z-WERTE, ISF-LORETA UND KOMBINATIONSVERFAHREN

  1. Z-Werte-Neurofeedback: Dieses Verfahren nutzt das QEEG, um eine individualisierte Behandlung zu ermöglichen. Indem es die Gehirnaktivität eines Individuums mit einer Normdatenbank vergleicht, können spezifische Gehirnbereiche identifiziert werden, die von der Norm abweichen. Das Z-Werte-Neurofeedback ermöglicht es, diese Bereiche gezielt anzugehen und eine präzisere, personalisierte Behandlung zu bieten.

 

  1. ISF-LORETA (Infra-Slow Fluctuation-LORETA): Dieses Verfahren kombiniert die Vorteile des ISF-Neurofeedbacks, das sich auf sehr langsame Gehirnwellen konzentriert, mit der Präzision der LORETA (Low Resolution Electromagnetic Tomography), einer Methode, die es ermöglicht, dreidimensionale Bilder der Gehirnaktivität zu erstellen. Diese Kombination bietet eine hochgradig individualisierte und präzise Form des Neurofeedbacks.

 

  1. Kombinationsverfahren: In jüngster Zeit gibt es auch einen Trend zur Kombination von traditionellen und modernen Neurofeedback-Methoden, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Diese Ansätze versuchen, die Vorteile der Standardverfahren zu nutzen, während sie gleichzeitig die Präzision und Individualisierung, die durch QEEG-basierte Methoden ermöglicht wird, in die Behandlung einbringen.

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